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„DENNIS SOLL DENNIS SEIN“

Erst die WM-Quali, dann die EuroBasket: Am Donnerstag startet die Herren-Nationalmannschaft gegen Estland (18 Uhr, live bei MagentaSport) in einen langen Basketball-Sommer, der mit einer Medaille bei der Heim-EM im September enden soll.

von Martin Fünkele | Foto: Swen Pförtner. 

Wahrscheinlich muss man es so machen wie Bundestrainer Gordon Herbert. „Ich denke momentan nur an die WM-Qualifikation. Der EM-Kader hat für mich jetzt noch keine Priorität“, sagt der Kanadier, der sein Team knapp eine Woche auf das Auswärtsspiel in Estland (Donnerstag, 18 Uhr kostenlos bei MagentSport) vorbereiten konnte. Ein bisschen verwirrend ist es ja schon, dass erst die Qualifikation für die WM 2023 und direkt im Anschluss (1. bis 18. September) die EuroBasket gespielt wird. Aber allzu viel EM-Material hat Herbert im dritten FIBA-Fenster, in das auch das Spiel in Bremen gegen Polen fällt (18 Uhr), ohnehin nicht zur Verfügung. Von den deutschen NBA-Spielern sind nur Dennis Schröder und Isaac Bonga einsatzfähig; auch die hochbelasteten EuroLeague-Spieler aus Berlin und München machen Pause. „Es ist nicht einfach, wir sind aber auch nicht die einzige Nation, der es so geht“, übt sich Herbert in Pragmatismus.

Umso glücklicher ist der Coach, dass Schröder nach seiner dreijährigen Nationalmannschaftspause wieder dabei ist. „Ich will, dass Dennis Dennis ist. Er soll kreieren, das Team besser machen und verteidigen. Er geht mit einer großartigen Einstellung voran und ist stolz darauf, für sein Land zu spielen. Das ist momentan das Wichtigste.“ Neben Schröder kehrt auch Johannes Voigtmann zurück, der nach seinem kriegsbedingten Abschied aus Russland eine Zwangspause einlegen musste. „Dennis hat zwei Monate keinen Wettkampf bestritten, bei Jo waren es vier. Das ist nicht einfach, aber sie machen beide einen sehr guten Eindruck“, versichert Herbert.

Der volle Fokus liegt also zunächst auf Estland. Was auf dem Papier nach sicheren zwei Punkten aussieht, wird keine einfache Aufgabe. Dafür spricht nicht nur die deutsche Niederlage im Hinspiel (66:69), sondern auch ein Kader-Upgrade der Esten. „Sie werden noch besser sein als im ersten Spiel. Erstens spielen sie zuhause, zweitens sind Spieler an Bord, die zuletzt gefehlt haben“, erklärt Herbert. Zum Beispiel der Hamburger Maik Kotsar, der Bayreuther Janari Joesaar oder Sander Raiste, der bei Baskonia in der ACB unter Vertrag steht.

Während die Esten im Hinspiel fast 60 Prozent ihrer Dreier versenkten (11/19), geht beim DBB-Team von außen fast nichts. Kein Team trifft den Dreier in der WM-Quali so schlecht wie Deutschland (27,4 3P%). Die Achillesverse der Esten liegt dagegen klar unter dem Korb, wo nur zwei Mannschaften schlechter finishen (44,9 Prozent 2P%). Was beide Teams eint: Blowouts gab es in der WM-Quali bisher keine. Die Esten schlossen ihre Spiele (zwei Siege, zwei Niederlagen) mit einer Differenz von zehn oder weniger Punkten ab, die Deutschen (3-1) mit vier oder weniger Zählern.

Einer, der bisher alle Quali-Partien bestritten hat, ist Chris Sengfelder. Dabei blieb der Bamberger fehlerfrei von der Freiwurflinie (13/13) und ist damit der beste Europäer im laufenden Wettbewerb. Im Hinspiel gegen Estland gelangen Sengfelder sechs Freiwürfe und mit 21 Punkten eine persönliche Bestleistung. „Die Esten sind hervorragende Werfer – von Position eins bis vier. Im ersten Spiel haben wir zu viele einfache Würfe abgegeben, das müssen wir besser machen. Und: Ich muss das Team noch besser vorbereiten“, so Bundestrainer Herbert.

Vom estnischen Tallinn, wo in der 7.200 Zuschauer fassenden Saku Suurhall die Partie am Donnerstag stattfindet, geht es für das DBB-Team direkt weiter nach Bremen. Hier treffen die Deutschen am Sonntag um 18 Uhr (Tickets ab 29 Euro | Live bei MagentaSport) auf Polen, das bisher nur eines seiner vier Spiele gewinnen konnte. Um sicher bei der zweiten Quali-Runde (Top 24) dabei zu sein, reicht Team Deutschland ein Sieg aus den verbleibenden zwei Spielen. Da die Siege jedoch mitgenommen werden – und Deutschland in der zweiten Runde mindestens Dritter in seiner Sechsergruppe werden muss – sind beide Partien gleichermaßen wichtig.

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