Thema des Monats | #Geht’s raus und spielt’s!
32 Teams, 96 Spiele und 112 Seiten BIG – der WM-Sommer verspricht groß(artig) zu werden.
Um für euch den Überblick zu ermöglichen, haben wir uns für diese Ausgabe von der klassischen Team-Vorschau verabschiedet.
Den Kader des Iran, Mexikos oder den der Elfenbeinküste en détail zu kennen, mag für Assistant Coaches relevant sein, für Basketballfans eher weniger. Deshalb haben wir die 32 Teams in vier Kategorien eingeteilt. Als Favoriten bezeichnen wir Teams, die das Zeug zur Medaille haben und das von sich selbst auch erwarten. Cinderellas sind Mannschaften, die für eine Überraschung gut sind, und UnderdogssoIche, die die Großen an einem guten Tag ins Straucheln oder gar zum Umfallen bringen können. Ergänzt wird jede WM – im Gegensatz zu einer Europameisterschaft – durch Exoten, also Teams, die keiner kennt und jeder unterschätzt.
Flankiert wird diese WM-Preview durch viele Geschichten und Interviews, die euch ein Gefühl dafür geben sollen, was da ab dem 25. August (bis 10. September) auf uns zukommt. Dabei kamen wir bzw. ich natürlich nicht an dem Theater vorbei, das Dennis Schröder mit seinem unüberlegten Interview Wochen vor Beginn der WM ausgelöst hat. Dazu ist genug gesagt und geschrieben. Was bleibt: Deutschland muss auf Maxi Kleber verzichten, und damit auf einen Star, der dem Team noch mehr Qualität verliehen hätte.
Doch damit ist der DBB nicht allein. Gut, ohne Not haben die anderen Nationen auf ihre Stars nicht verzichtet. Die Serben hätten Nikola Jokic und Vasilije Micic sicher gern dabeigehabt, die Franzosen Victor Wembanyama sicher genauso wie die Litauer Domantas Sabonis. Die Flut an Absagen war vor dieser WM leider so groß, dass wir dem Thema ab Seite 68 eine eigene Geschichte gewidmet haben. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Deutschland hat bei dieser WM eine Chance, die wahrscheinlich noch nie größer war. Das allein muss nichts heißen, dass weiß auch Bundestrainer Gordon Herbert, der im großen DBB-Feature (ab Seite 18) sagt: „Wir haben so viel Talent. Das Einzige, was uns aufhalten kann, sind wir selbst.“
Oder der WM-Spielplan. Denn der ist heftig. Eine Vorrunden-Niederlage, zum Beispiel gegen starke Australier oder unangenehme Finnen, bedeutet zwar nicht direkt das Aus, kann in der Zwischenrunde aber zur fatalen Hypothek werden. Ab dem Viertelfinale warten mit Spanien, Frankreich oder Kanada (wenn alles normal läuft) ohnehin nur noch Top-Teams auf die deutsche Mannschaft. Aber das war bei der EM 2022 ja auch nicht anders, als Franz Wagner & Co. ausgerechnet gegen Griechenland mit Megastar Giannis Antetokounmpo ihr bestes Spiel machten.
Da diese WM trotz aller Absagen eine immense Menge an Top-Spielern vereint, hat Autor Jens Leutenecker die Top 40 identifiziert, ihre Stärken herausgearbeitet und eine Liste erstellt, die Deutschland zwei Top 10-Plätze zuweist: Dennis Schröder auf der 3, Franz Wagner auf der 8 – nur Kanada kann eine vergleichbare Dichte an Top-Spielern vorweisen. Damit die 2023er ihre Qualität auch ausspielen können, brauchen sie eine Tugend, die die 2002er perfektionierten. „Mentalität“, nennt Marko Pesic, der damals in Indianapolis WM-Bronze gewann, die Superkraft, die vor 21 Jahren für die bisher einzige WM-Medaille sorgte. Mit „Mentalität“ meint Pesic die mentale Stärke, auch dann weiterzumachen, wenn es nicht läuft, und mit derselben Konsequenz zu spielen, wenn man vermeintlich alles im Griff hat.
„Wenn nicht jetzt, wann dann“, möchte man dem deutschen Team zurufen, um sich im selben Moment den Mund zuzuhalten, weil man ja weiß, was 2019 passierte, als viele das beste deutsche Team aller Zeiten in China wähnten. Dann vielleicht so: Jungs, ihr wisst was zu tun ist. Geht’s raus und spielt’s!
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