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Thiemann rockt!

Johannes Thiemann ist in der Form seines Lebens. Gegen Ludwigsburg legte der Nationalspieler mit 29 Punkten eine Karrierebestleistung auf. BIG zeichnet den Weg des ALBA-Centers in seiner Coverstory nach.

TEXT: FRANK WEISS

Diese Geschichte über Johannes Thiemann beginnt in Toronto. Dennis Schröder sitzt in seinem Luxus-Van und lässt sich zu einem Preseason-Spiel kutschieren. Er checkt sein Tablet, berichtet von der hohen Pleite seiner Basketball Löwen Braunschweig im Pokal-Achtelfinale bei ALBA BERLIN. „They played Thiemann”, sagt er dann zu seinen Buddies. „He’s a world champ. Nothing you can do about that.” Einer pflichtet ihm grinsend bei: „There is no stopping that right now.”

„Da hat er recht”, sagt Thiemann lachend, als wir ihn von dieser kleinen Episode aus Schröders Youtube-Kanal berichten. In der Tat ist der Big Man von ALBA BERLIN mit dem Selbstvertrauen eines Weltmeisters in die Saison gestartet. Der 29-Jährige ist neuer Kapitän des Teams, als Nachfolger von Luke Sikma. JT ist der Anker des jungen und neu formierten Teams. Er agiert auf dem Court mit einer Souveränität, die man von ihm so noch nicht gesehen hat. „Der WM-Titel und die Rolle bei der WM waren ein Extra-Confidence-Boost”, sagt er. Dazu komme die Verantwortung als Kapitän und ältester Spieler im Team. „Ich habe den Ball mehr in der Hand und dadurch mehr Möglichkeiten, das Spiel zu beeinflussen”, erklärt Thiemann.

Die Zahlen der ersten Saisonspiele: In der BBL stehen nach sieben Spielen im Schnitt 14,3 Punkte, 6 Rebounds, 2,4 Assists. In der EuroLeague sieht es ähnlich aus: 14 Punkte, 6 Rebounds und 1,4 Assists. Johannes Thiemann scheint auf dem Peak seiner Karriere zu sein. Es war ein langer Weg dorthin für den 2,06-Meter-Mann. JT musste Schritt für Schritt gehen, von der ProB in die BBL, in die EuroLeague zum Weltmeister. Und das, obwohl er erst mit 15 Jahren erstmals im Verein Basketball spielte.

Aufgewachsen in Erlangen, spielt Thiemann zunächst Fußball. Er sei der „Typ Ãœbersteiger” gewesen, sagte er einmal. Zu Hause im zentralen Mittelfeld. Doch nach einem Wachstumsschub mit 14 Jahren sollte er in der Innenverteidigung spielen. Das wollte er nicht. Fortan spielt er in der Schulmannschaft Basketball. Zwei Meter groß, gut 90 Kilo schwer, schätzt er, sei er damals gewesen. Ein Mismatch für alle in seinem Alter. Das heißt aber auch: In seinem neuen Sport ist er zunächst für die Drecksarbeit zuständig – der Innenverteidiger auf dem Basketballcourt. Denn wirklich Ahnung von dem Sport hatte er noch nicht. „Es hat dennoch mehr Spaß gemacht”, erklärt Thiemann.

Bei einem Schulturnier entdeckt ihn ein Trainer aus Nürnberg, der auch die JBBL der Franken Hexer trainiert. Thiemann war groß und stark. Der Coach sah das Potenzial. Er spielt parallel beim TB Erlangen und JBBL bei den Franken Hexern. Mit 15 Jahren ist dies seine erste richtige Saison im Basketball.

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