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Von Weltmeistern und Legenden

Wie das TOP FOUR 2024 eine Brücke schlagen soll zwischen dem Hier und Jetzt, der Historie und dem, was hoffentlich bald kommt.

TEXT: MARTIN FÃœNKELE  Foto: IMAGO/BBL-Foto

Bayern, Bamberg, Berlin, Ulm – bei seiner 30. Auflage wartet das TOP FOUR erstmals mit einem Teilnehmerfeld auf, das es schon einmal gab. Wie 2014 in Ulm treffen zehn Jahre später in München dieselben vier Teams aufeinander – okay, in einer geänderten Halbfinal-Konstellation, aber immerhin, die Historie lässt grüßen. Dieses Detail sagt zwar mehr über die Unberechenbarkeit des Pokals – und eher wenig über die Geschichte des deutschen Basketballs – aus, dennoch wollen die Bayern Mitte Februar genau darauf setzen, nämlich auf eine Verbindung zwischen Gestern und Heute.

Während mit Johannes Thiemann, Niels Giffey, Isaac Bonga und Andi Obst die vier Weltmeister der Liga auf dem Parkett im Einsatz sind, sollen die Legenden für den würdigen Rahmen sorgen. „Das Pokal-Wochenende ist das einzige Event, bei dem der deutsche Basketball sich präsentieren kann. Das muss mehr sein als bloß zwei Halbfinals und ein Finale. Wir wollen dieses Leuchtturm-Event gebührend feiern und dabei die Historie des deutschen Basketballs nicht vergessen“, steckt Bayern-Geschäftsführer Marko Pesic den Rahmen ab, in dem Legenden wie WM-Medaillengewinner Gordon Herbert wirken sollen. So treten am Vorabend der Halbfinals bei einem Gala-Abend die vier Bundestrainer auf, die für Deutschland eine Medaille gewonnen haben – also neben Herbert (EM-Bronze 2022, WM-Gold-2023) auch Svetislav Pesic (Europameister 1993), Henrik Dettmann (WM-Bronze 2002) und Dirk Bauermann (EM-Silber 2005).

Überhaupt soll die Historie sich wie ein rotes Band durch das Wochenende schlängeln, anhand dessen sich die Besucher zu den Wurzeln der Sportart vorarbeiten können. Im Umlauf der Arena – also rund um den BMW-Park – werden Pokale, Medaillen und Fotos an historische Schlachten erinnern, während Legenden wie Per Günther, Hansi Gnad oder Norbert Thimm ihren Platz im Rahmenprogramm finden sollen. „Du kannst keine Werbung für den deutschen Basketball machen, wenn du nicht weißt, wo du herkommst“, erklärt Pesic die Idee und geht noch einen Schritt weiter: „Wir wollen damit etwas anstoßen, das zukünftig fester Bestandteil des TOP FOUR – vielleicht sogar der Startschuss zu einer Hall of Fame – sein kann.“ Pesic, der sich schon oft für den Wert einer deutschen Ruhmeshalle ausgesprochen hat, denkt also nicht nur an 2024, sondern an die Weiterentwicklung des Formats.

Ob es tatsächlich dazu kommen wird, soll sich in den nächsten Monaten zeigen. Für BBL-Geschäftsführer Dr. Stefan Holz hat der Pokal jedenfalls „oberste Priorität“. Die Frage, wie aus dem TOP FOUR ein echtes Event werden kann – also an einem wiederkehrenden Austragungsort, mit fixem Termin, am besten im Frühling statt im Winter –, treibt die Liga-Verantwortlichen seit Jahren um. Demnächst soll endgültig entschieden werden: Entweder pro Event oder es bleibt alles, wie es ist. Neben vielen Details – wie Hallenverfügbarkeit und die Integration in den internationalen Spielplan – geht es vor allem um Geld. Mit Siegmund, dem Münchner Trikotsponsor, ist jetzt für 2024 ein Event-Partner gefunden worden – ein Lichtblick, doch die Liga muss das Namensrecht permanent verkaufen, um das TOP FOUR auf das nächste Level zu bringen.

Wie auch immer sich der Pokal-Wettbewerb weiterentwickelt – der ja dieses Jahr erstmals seit Langem die Zweitligisten wieder eingebunden hatte –, eine Verknüpfung mit der Historie herzustellen, ist sicher keine schlechte Idee.

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