Do-or-Die heißt es am Dienstagabend für ratiopharm ulm im EuroCup. Die Schwaben treffen im Viertelfinale auf Joventut Badalona
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Thomas Klepeisz spricht im BIG-Podcast-Interview – präsentiert von Tipico Sportwetten – über das Duell, die Saison der Ulmer und seine verschlechterte Dreierquote.
Tommy, lieber Do-or-Die oder eine Serie über fünf Spiele?
Es hat beides seinen Reiz. Ich bin aber eigentlich eher der Serien-Fan. In den letzten Jahren ist uns Do-or-Die im EuroCup aber auch ganz gelegen gekommen und wir haben gute Spiele abgeliefert. Auch dieses Jahr im Pokal.
Wie bist du grundsätzlich mit dem Modus des EuroCups zufrieden?
Es war komisch erst 18 Saisonspiele zu machen, um dann zwei Teams rauszukicken. Jetzt haben sie es ein bisschen angepasst. Da gab es zu viel Gegenwind.
Was muss gegen Badalona gut laufen, damit ihr sie schlagen könnt?
Alles! Vor allem müssen wir defensiv versuchen Ante Tomić zu kontrollieren. Sie bewegen den Ball sehr gut und sind sehr flexibel. Sie haben richtig Qualität. Vor allem die Defensive muss passen.
Den Pokal-Sieg habt ihr im Finale gegen Bayern knapp verpasst. Konntet ihr trotzdem etwas lernen, was ihr gegen Badalona einbringen könnt?
Wir sind im Halbfinale und Finale sehr gut gestartet. Ich hoffe, das klappt auch gegen Badalona. Wir dürfen aber nicht nachlassen. Wir müssen die Konzentration hochhalten. Das hat gegen Bayern nicht so gut geklappt. Es hat uns aber auch Selbstvertrauen gegeben, dass wir Alba in einem Do-or-Die-Spiel geschlagen haben. Das nehmen wir mit in dieses Spiel.
Schauen wir auf die BBL. Zuletzt gab es eine Niederlage gegen Chemnitz. Woran lag das?
Wir wurden in der ersten Halbzeit überrollt, kamen mit der Intensität nicht klar und machten zu viele Abstimmungsfehler. Das passiert, wenn du wegen einer Pause länger nicht spielst. Wir haben zu lange gebraucht, um unseren Rhythmus zu finden. Du kannst nicht 20 Minuten schlechten Basketball spielen und dann gegen ein Top-Team wie Chemnitz gewinnen.
In dieser Saison gibt es erstmals Play-Ins in der BBL. Was hältst du davon? Derzeit steht ihr auf einem solchen Platz.
Anfangs fand ich es etwas komisch. Du nimmst dadurch den Wert aus den 34 Spielen, die du davor spielst. Wenn man es mit Fußball vergleicht, dann ist nach den 34 Spielen vorbei und du hast einen Meister. Als achter Platz hast du ja ohnehin im Basketball noch die Chance, Meister zu werden. Jetzt geben wir noch dem zehnten Platz die Chance. Klar ist aber auch: Durch diese Ko-Spiele, die du dadurch hast, wird es aber noch mal interessanter und medial gepusht. Das macht die Liga schon interessanter. Das verstehe ich.
Vergangene Saison war Brandon Paul ein Spieler, der auch mal in der Kabine Ansagen gemacht hat, um euch auf das nächste Level zu bringen. Wer macht das in diesem Jahr? Bist du das als Führungsspieler?
Zum Leadership hat Brandon schon viel beigetragen in der Meistersaison. Robin Christen geht aber auch voran. Dazu hast du Karim Jallow als Energizer. Brandon hat auch mal laut gesprochen und Reden in der Kabine gehalten. Er konnte das gut. Den Typen haben wir jetzt nicht, der die großen Reden schwingt. So eine Qualität ist selten. Das kannst du nicht ersetzen.
Deine Dreierquote ist in der BBL diese Saison um 13 Prozent gefallen. Hast du eine Erklärung dafür?
Ich treffe einfach nicht so gut wie letztes Jahr. Dieses Jahr fallen sie einfach nicht. Normalerweise findest du deinen Rhythmus wieder. Bislang ist es mir noch nicht wirklich gelungen, weil ich nicht verschnaufen konnte — wir hatten alle drei Tage ein Spiel. Komisch ist, dass es im EuroCup besser läuft. Es ist Teil des Spiels. Ich muss wieder anfangen zu treffen. Oder andere Wege finden, um der Mannschaft zu helfen. Die wichtigsten Würfe kommen aber noch.
Was ist diese Saison noch drin?
Wir müssen in die Playoffs kommen. Was sich da entwickeln kann, haben wir letzte Saison gesehen. Jedes Spiel wird jetzt wichtig. Es ist sehr eng beinander. Ich würde die Ulmer nicht abschreiben. Wir haben viel Luft nach oben. Jetzt geht es darum, es zum richtigen Zeitpunkt abzurufen.