Die Basketballerinnen von ALBA BERLIN haben nur zwei Jahre nach dem Aufstieg in die Bundesliga (DBBL) den ersten Meistertitel ihrer Vereinsgeschichte geholt. Im BIG Postgame-Interview – präsentiert von Tipico – plaudert Kapitänin Lena Gohlisch über den Erfolg und Ziele für die Zukunft. Foto: Imago/camera4
Lena, sind die Feierlichkeiten mittlerweile gut verdaut?
Am Mittwoch haben wir noch einen Empfang im Rathaus und dann werden wir ja noch beim Spiel der Herren gegen Bonn geehrt. Die erste Party ist aber verdaut.
Neben dem Basketball-Feld bist du Ärztin. Konntest du deinen Team-Kolleginnen etwas helfen, die Feierlichkeiten leichter wegzustecken?
Viele haben zum Glück frei bekommen. Ich habe aber immer wieder Wasser gereicht, mein Bruder war auch dabei. Er ist auch Arzt. Wir waren ganz gut versorgt.
Welche Diagnose würdest du deiner Mannschaft dieser Saison stellen?
Das ist eine gute Frage (lacht). Leider gibt es ja bei uns immer eher nur Krankheiten. Diese Saison haben wir eine große mentale Stärke bewiesen. Wir haben es geschafft, den Schritt vom Überraschungsteam zum Favoriten zu machen. Diese neue Rolle haben wir sehr gut angenommen.
Eure Halle war sogar ausverkauft. Hast du dir so etwas jemals erträumen können?
Nein, wirklich nicht. Wir hatten in Berlin auch schwere Zeiten im Frauen-Basketball. Wir haben in einer Schulsporthalle in Lichterfelde mit sehr wenig Zuschauern gespielt. Jetzt funktioniert es richtig gut. Wir genießen es einfach. Der Heimvorteil bringt uns sehr viel.
Woher kommt diese starke Entwicklung des Frauen-Basketballs bei ALBA?
Wir haben den Vorteil, dass durch die Herren gewisse Strukturen da sind und auch eine gewisse Aufmerksamkeit, die andere Teams nicht haben. Dann haben wir mit unserer Art des Basketballs daran angeknüpft. Schritt für Schritt wurde die Halle voller. Jetzt ist sie konstant voll.
Der logische Schritt wäre jetzt international zu spielen. Gibt es darüber schon Gespräche mit dem Verein?
Wir haben erst einmal die Woche genossen. Noch wurde darüber nicht gesprochen. Es muss aber jetzt im Gespräch sein. Wir haben das Startrecht für den EuroCup. Das internationale Parkett ist der logische Schritt. Mal schauen, ob es für uns zu früh ist. Wir müssen sehen, wie die Strukturen im Verein sind.
Kannst du schon eine Ankündigung für die neue Saison machen? Kann man von euch direkt die Titelverteidigung erwarten?
Jetzt sind wir natürlich als Gejagte in einer deutlich schwierigeren Situation. Wir müssen jetzt sehen, dass wir das Team zusammenhalten und dann können wir weiter an die Erfolge anknüpfen.