BIG ADMIN – BIG https://big-basketball.com BASKETBALL IN GERMANY Tue, 09 Apr 2024 10:22:09 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.6.2 Darum sind deutsche Klubs international benachteiligt https://big-basketball.com/2024/04/09/darum-sind-deutsche-klubs-international-benachteiligt/ Tue, 09 Apr 2024 10:22:09 +0000 https://big-basketball.com/?p=8161

Die deutsche Basketball Bundesliga gilt seit langem als Sprungbrett-Liga, aber wie kann das sein?
Es ist ganz einfach. Wie das Sprichwort schon sagt: Folge einfach dem Geld. Und genau das tun die Spieler, die Deutschland verlassen, um zu neuen Ufern aufzubrechen – was bedeutet, dass mehr Geld auf ihre Bankkonten fließt. Schließlich müssen die deutschen Vereine mehr Geld ausgeben als ihre Pendants im Ausland, um für die Spieler auf dasselbe Gehalt zu kommen.
 

Ein Leiter einer europäischen Spieleragentur sagt, dass Deutschlands zusätzliche Kosten die Wettbewerbschancen der Mannschaften „ersticken“ und sie bei der Bindung von Talenten auf hohem Niveau „lähmen“. Deutsche Politiker könnten auch auf die Forderungen von Arbeitsmarktexperten und Industrieberatern hören und versuchen, die Anwerbung hochwertigerer Mitarbeiter in allen Bereichen zu erleichtern: Forscher, Entwickler und bessere Basketball-Spieler. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, wäre die Senkung des Steuersatzes für diese Personen für das erste Jahr, in dem sie sich im Land aufhalten – ähnlich dem spanischen Modell. Auch in Dänemark gibt es eine besondere Steuerregelung für Forscher und bestimmte Leistungen an Arbeitnehmer für maximal sieben Jahre.

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„Jetzt musste ich Verantwortung übernehmen“ https://big-basketball.com/2024/04/09/jetzt-musste-ich-verantwortung-uebernehmen/ Tue, 09 Apr 2024 10:10:10 +0000 https://big-basketball.com/?p=8156 Crailsheim steckt diese Saison erneut im Abstiegskampf. Führungsspieler Maurice Stuckey beschreibt im BIG Postgame-Interview – präsentiert von Tipico –, wie intensiv das ist und erklärt, was ihn positiv stimmt, dass es am Ende mit dem Klassenerhalt klappt. 

FOTO: IMAGO/Eibner

Was wäre es dir jetzt wert, wenn dir jemand den Klassenerhalt für Geld anbieten würde?
Bezahlen will ich dafür nicht. Es ist schöner, wenn du es aus eigener Kraft schaffst. Letztes Jahr haben wir es auch so gepackt.

Letztes Wochenende habt ihr Vechta geschlagen. Was war plötzlich anders?
Es hilft natürlich, wenn du die Würfe triffst. Auch die Intensität und unsere Einstellung waren deutlich besser. Wir sind zuletzt oft zusammengebrochen, wenn der Gegner einen Lauf hatte. Gegen Vechta haben wir es besser gemacht. Wir haben es über einen langen Zeitraum geschafft, konstant zu spielen.

Wann hast du in der Vorbereitung gemerkt, dass es diese Saison gegen den Abstieg geht?
Man hat schon gemerkt, dass wir ein paar Baustellen haben. Das Ausscheiden von Boggy Radosavljevic tat uns sehr weh. Er war wie ein zweiter Spielmacher auf dem Feld. Damit ist ein deutscher Big Man ausgefallen. Das tut sehr weh. Dazu kamen viele kleine Sachen, die dazu geführt haben, wo wir jetzt sind.

Maurice Stuckey mit Crailsheim in Ulm.  Foto: Imago/ H. Langer

Die letzten zwei Jahre hattet ihr wenig Glück bei der Kaderzusammenstellung. Wie nimmst du das auf?
Ich beschwere mich nicht beim Verein. Ich bin aber auch ein Mensch und habe meine Emotionen. Die letzten zwei Jahre waren sehr anstrengend. Ich war zuvor ein ruhiger Typ und musste nicht viel reden. Jetzt musste ich Verantwortung übernehmen und mich selbst finden. Es ist ständiger Druck da. Das ist nicht einfach. Man muss da aber durch. Ich versuche trotzdem, ruhig zu bleiben und die positiven Dinge zu sehen. Das Spiel gegen Vechta war ein großer Schritt.

Wie würdest du Crailsheim generell charakterisieren? Was wäre der nächste Schritt, damit sich wieder etwas bewegt?
Crailsheim ist sehr loyal und familiär. Hier steht die Menschlichkeit im Vordergrund. Das kann gut sein, aber auch in die andere Richtung gehen, wenn du keine Leute hast, die einen frischen Wind reinbringen. Es ist als Crailsheim schwierig, die Mannschaft lange beisammen zu halten. Jedes Jahr ist anders. Du musst mit der Underdog-Mentalität arbeiten.

Du warst bislang sehr loyal zu Crailsheim, hast zweimal dort verlängert. Wie viel hast du noch im Tank?
Da ist noch einiges im Tank. Solange ich noch verteidigen kann, ist alles gut. Es hängt auch von der familiären Situation ab, wie lange ich noch spielen will. Der Hunger ist aber noch da.

Kannst du dir vorstellen, auch noch mal abseits der BBL zu spielen?
Ich möchte mit Ambitionen spielen. Es muss um Ziele gehen, auch wenn ich unterklassig spiele. Darum geht es mir. Es liegt mir weiterhin viel daran. Niederlagen nerven mich sehr und Siege freuen mich.

Was stimmt dich positiv, dass es mit dem Klassenerhalt klappt?
Wir kämpfen! Wir müssen jetzt diese positive Energie mitnehmen und weiterkämpfen.

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Der Perfektionist und seine Underdogs https://big-basketball.com/2024/04/03/der-perfektionist-und-seine-underdogs/ Wed, 03 Apr 2024 18:44:09 +0000 https://big-basketball.com/?p=8107 Ein echter Anführer, Team-Mentalität und ein japanisches Arbeitskonzept: Wie NINERS-Coach RODRIGO PASTORE sein Team ins FIBA Europe Cup-Finale geführt hat – und was das mit dem Ulmer Meistertitel zu tun hat.

TEXT: DANIEL GEORGE | FOTO: IMAGO

Eigentlich sitzt Rodrigo Pastore bequem. Auf einem Sessel im Foyer des Trainingszentrums der NINERS Chemnitz stellt sich der argentinische Cheftrainer den Fragen der BIG. Aber etwas unbehaglich fühlt er sich dann doch. Warum seine Mannschaft in dieser BBL-Saison so erfolgreich spielt? Welchen Prinzipien seine Arbeit folgt? Was die NINERS auf und abseits des Parketts so stark macht?

Pastore nimmt sich Zeit, antwortet geduldig und ausführlich auf all diese großen Fragen auf der Suche nach den Gründen für die bislang beste BBL-Saison in der Geschichte seines Klubs. Und doch: Am Ende einer jeden Antwort streift ein Hauch von Unzufriedenheit sein Gesicht. Es bleibt dieses Gefühl, da sei noch so viel mehr, aber: „Antworten auf diese Fragen zu geben“, sagt der Coach, „ist unfair, weil du immer einen Teil auslassen musst.“ Natürlich weiß der 51-Jährige: Zeit ist begrenzt und die Zeilenanzahl auch, manche Geheimnisse sollen zudem gehütet bleiben. Doch Rodrigo Pastore strebt eben immer nach Perfektion – bei allem, was er tut.

Kraft aus dem Ulmer Meistertitel

Die NINERS Chemnitz sind das Überraschungsteam der bisherigen BBL-Saison. Bislang beeindrucken die Sachsen mit konstanten Top-Leistungen und setzen ihre beeindruckende Entwicklung der vergangenen Jahre fort. 2020 – nach 18 Jahren in der zweiten Liga – stieg Chemnitz in die höchste deutsche Spielklasse auf. Bereits im zweiten Jahr im Oberhaus erreichten die NINERS die Playoffs, in der dritten Saison spielte der Klub international – und nun scheint sogar der erste Titel der Vereinsgeschichte möglich. Nach dem Erfolg über Bilbao (Hin- und Rückspiel addiert) im FIBA Europe-Cup-Halbfinale trennt die Sachsen nur noch das Finale vom Titelgewinn.

Dieser Aufschwung ist untrennbar mit Rodrigo Pastore verbunden. 2015 heuerte der ehemalige Bundesliga-Profi als Cheftrainer bei den NINERS an. Gemeinsam mit Geschäftsführer Steffen Herhold etablierte der Argentinier eine Kultur im Klub, die vom stetigen Streben nach mehr geprägt ist. Gleichzeitig gilt aber auch der Grundsatz: „We over me.“ Die Gemeinschaft ist immer wichtiger als der Einzelne, auf dem Parkett und abseits davon. Inzwischen hat Pastore seinen Vertrag bis Sommer 2026 verlängert.

Die große NINERS-Story in BIG #137

Die Erfolgsgeschichte des aktuellen Chemnitzer Teams begann in der vergangenen Saison. Zwischenzeitlich setzte es acht Niederlagen am Stück. Es ging auf und ab. Am Ende stand zwar der erneute Einzug in die Runde der besten Acht. Allerdings war im Viertelfinale der Playoffs gegen den späteren Vizemeister aus Bonn nach drei Niederlagen direkt Schluss. Das ärgerte Rodrigo Pastore. Und auch wenn der Coach es wohl nie öffentlich zugeben würde: Diejenigen, die ihn kennen, erklären, dass sein Frust vor allem ob des Ulmer Titelgewinns später noch größer war – weil seine Mannschaft in einem Jahr, in dem Bayern und Berlin schwächelten, nicht bereit gewesen ist.

Trotzdem: Für Pastore diente der Ulmer Meistertitel als Motivation. Weil er zeigte: Selbst solch große Überraschungen sind in der BBL möglich. Vorausgesetzt, du spielst zum richtigen Zeitpunkt deinen besten Basketball. Dann, ja dann kann auch Chemnitz Meister werden. Das würde Rodrigo Pastore so nie sagen. Und doch zog der 51-Jährige – das bestätigen Weggefährten – aus dieser Sensation noch mehr Kraft.

Ein Gewinner in Großbuchstaben
Die Verantwortlichen lernten aus den Fehlern der Vorsaison. Was 2022/2023 gefehlt hatte, war ein Anführer. Also wurde DeAndre Lansdowne als erster Zugang verpflichtet. Der 34-Jährige kam aus Frankreich, verfügte bereits über Deutschland-Erfahrung. „Wir hatten keinen Zweifel, dass er unser Anführer sein soll“, sagt Rodrigo Pastore. Lansdowne unterschrieb sogleich einen Zweijahresvertrag. „Manchmal hast du Spieler, die zwar so tun, als seien sie Anführer. Das klappt nach außen vielleicht auch. Aber intern merkst du schnell, dass sie das nur faken. DeAndre ist aber ein wahrer Anführer. Einen Spieler mit solch einer Professionalität, wie er sie an den Tag legt, hatten wir hier noch nie. Er ist ein großer Teil unseres Erfolgs bis hierhin. Er ist ein Gewinner – in Großbuchstaben.“

Als die Halle nach dem Training längst leer ist, nur noch die Klimaanlage brummt, schlappt auch dieser Gewinner vom Parkett. Gerade hat er sich noch von den Physiotherapeuten behandeln lassen. Lansdowne ist an diesem Tag der Erste, der in der Halle steht, und der Letzte, der geht. Wie immer. Der Routinier lacht. „Ich gebe einfach alles“, sagt er. Und: „Meine Routinen sind mir wichtig: Ich schlafe immer von 23 Uhr bis 8 Uhr, dann gehe ich spazieren, bin mehr als eine Stunde vor dem Teamtraining in der Halle. Ich nehme ein paar Würfe, arbeite mit einem Individualtrainer an bestimmten Punkten. Danach ist Regeneration ein großes Thema: Ich gehe jeden Tag in die Sauna, nehme ein Eisbad, lasse mich behandeln, achte auf meine Ernährung.“

Mitspieler Kevin Yebo, der seinen eigenen steilen Aufstieg in dieser Spielzeit bislang ebenfalls fortsetzt, sagt: „So etwas habe ich noch nie erlebt. Da kannst du einfach nicht anders, als auch professionell zu sein und immer dein Bestes zu geben, wenn jemand so vorbildlich vorangeht.“ Vielleicht ist DeAndre Lansdowne der beste Anführer, den Chemnitz jemals hatte – vielleicht sogar der beste, der er selbst jemals war, denn: „Ich erinnere mich noch an das erste Spiel nach meinem Wechsel zu den NINERS. Danach habe ich mir mit unserem Co-Trainer das Video des Spiels angeschaut. Und er hat gesagt, dass ich kein Anführer war. Das habe ich persönlich genommen. Seitdem versuche ich noch mehr, mit gutem Beispiel voranzugehen und den Ton zu setzen. Ich muss nichts mehr beweisen. Aber ich will Spaß haben, Basketballspiele gewinnen und meinen Teamkollegen dabei helfen, das Level zu erreichen, von dem sie geträumt haben.“

Gemeinsame Videospiele
In der Geschichte von DeAndre Lansdowne liegt ein weiterer Schlüssel zum Chemnitzer Erfolg: Der US-Amerikaner war ein Underdog, musste sich alles hart erarbeiten. Nach seiner Zeit am College startete nicht etwa seine Profi-Laufbahn, sondern seine Zeit auf dem Bau. Lansdowne arbeitete unter anderem als Maurer, begann seine Karriere erst mit 26 Jahren in der drittklassigen ProB bei Herten. Der Spielmacher kämpfte sich nach oben. „Viele Jungs bei uns haben solche einzigartigen Geschichten“, sagt Lansdowne. „Wir hatte alle keine großen Namen, unsere Karrieren waren nicht vorgezeichnet. Das ist ein Teil unseres Erfolgsgeheimnisses: Wir sind Underdogs. Wir haben einen anderen Antrieb, das Spiel zu spielen. Es kommt von Herzen. Das ist das Fundament unserer Gruppe.“

Mentalität, harte Arbeit und Professionalität – all das sei wichtig, sagt Lansdowne. Aber auch Lockerheit und Spaß. „Einige von uns spielen regelmäßig zusammen ‚Call of Duty‘ auf der Konsole“, erzählt der 34-Jährige. „Dadurch entsteht eine noch bessere Teamchemie. Wir reden über das Leben, haben Spaß und sind wieder wie Kinder. Das ist unheimlich wichtig. Ja, wir sind Profis, aber wir brauchen auch Momente, in denen wir abschalten können. Ich glaube, das gibt uns einen Vorteil, weil wir dann auch mit mehr Freude zusammen Basketball spielen. Und wenn du als Team gemeinsam Spaß am Spiel hast, ist das etwas ganz Besonderes. Das siehst du einfach auf dem Parkett.“ Die Bilanz der NINERS Chemnitz in der BBL und dem FIBA Europe Cup dient als Beweis.

Es ist wohl schon jetzt die beste BBL-Saison in der Geschichte des Klubs. Schwer vorzustellen jedenfalls, dass Chemnitz noch derart einbricht, dass der bisherige Eindruck zerstört wird. „Ich bin wahnsinnig stolz auf alles, was wir hier in den vergangenen Jahren gemeinsam geschafft haben“, sagt Jonas Richter, Eigengewächs und Kapitän der NINERS. „Ich bin froh, dass ich weiterhin Teil des Projektes bin. Es macht mich natürlich stolz, mit meiner Heimatstadt so weit oben in der Tabelle zu stehen.“

Die komplette Story lest Ihr in BIG #137

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Standort-Nachteil BBL! https://big-basketball.com/2024/04/02/standort-nachteil-bbl/ Tue, 02 Apr 2024 08:36:33 +0000 https://big-basketball.com/?p=8098 BIG im April (#138)! Darum sind deutsche Klubs international benachteiligt Was treibt Basketball-Deutschland um? Nachzulesen in der BIG #138: Ab 2. April im Handel – oder jetzt online bestellen, wie gewohnt auf 100 Seiten.

Die deutsche Basketball-Bundesliga gilt seit langem als Sprungbrett-Liga, aber wie kann das sei? Es ist ganz einfach. Wie das Sprichwort schon sagt: Folge einfach dem Geld. Und genau das tun die Spieler, die Deutschland verlassen, um zu neuen Ufern aufzubrechen – was bedeutet, dass mehr Geld auf ihre Bankkonten fließt. Schließlich müssen die deutschen Vereine mehr Geld ausgeben als ihre Pendants im Ausland, um für die Spieler auf dasselbe Gehalt zu kommen.
BIG vergleich die Top-Ligen Europas und zeigt, wie sehr die deutschen Klubs international benachteiligt sind! Dazu erklärt Ex-Nationalspieler Patrick Femerling – der unter anderem auch in Spanien, Griechenland und der Türkei spielte – in seiner Kolumne, wie Deutschland den Wettbewerbsnachteil ausgleichen kann.

Dazu dürfen zahlreiche spannende Geschichten aus der Basketball-Bundesliga nicht fehlen. Unter anderem auf vier Seiten: Die VEOLIA TOWERS HAMBURG feiern ihren zehnten Geburtstag. Was hinter ihnen liegt und welche Herausforderungen in den kommenden zehn Jahren warten.

Johnathan Stove musste Autos waschen, um über die Runden zu kommen und hatte seine Profi-Karriere eigentlich schon abgehakt. Dann kam doch noch ein Anruf – und nun ist der US-Guard bester Werfer des SYNTAINICS MBC. BIG schreibt über eine bemerkenswerte Laufbahn.

Vom Kinderzimmer in die Bundesliga! Tom Walther von den TIGERS TÜBINGEN ist der mit Abstand jüngste Co-Trainer in der BBL. Diesen Umstand hat der 21-Jährige vor allem einem kuriosen Zufall zu verdanken. Warum sein Weg als Basketball-Coach dennoch seit Kindheitstagen vorgezeichnet war.

Auch internationaler Basketball ist dabei: Tamir Blatt (Ex-Profi von Alba Berlin und nun bei Maccabi Tel Aviv) spricht im Interview über die komplizierte Saison nach dem Terror-Überfall auf Israel im vergangenen Oktober.

Nationalspielerin Leonie Fiebich in BIG #138

-Basketball darf auch nicht fehlen! Leonie Fiebich hat Basketball-Geschichte geschrieben. Zusammen mit dem deutschen Basketball-Nationalteam der Frauen hat sie sich erstmals für Olympia qualifiziert. Ein Moment für die Ewigkeit. Auch, weil es Fotos von diesen Momenten gibt. Leonie Fiebich weiß um die Bedeutung von Bildern, die besondere Erinnerungen festhalten, denn die 24-Jährige ist selbst leidenschaftliche Fotografin. Darüber spricht sie.

Diese und noch viel mehr spannende Geschichten gibt es in der neuen BIG #138. Das Magazin erscheint am 2. April im nationalen Handel und ist ab sofort online bestellbar.

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Nach Schiller-Verpflichtung: Vechta will international spielen! https://big-basketball.com/2024/04/02/nach-schiller-verpflichtung-vechta-will-international-spielen/ Tue, 02 Apr 2024 08:22:48 +0000 https://big-basketball.com/?p=8095 Martin Schiller ist der neue Trainer von Rasta Vechta. Im BIG Postgame-Interview – präsentiert von Tipico – spricht Sportchef Gerrit Kersten-Thiele über den Nachfolger von Ty Harrelson. FOTO: Imago

BIG: Gerrit, warum ist es am Ende Martin Schiller geworden?
Kersten-Thiele: Martin ist ein Name, den ich schon lange kenne und der in der Basketball-Welt bekannt ist. Wir haben uns nicht mit vielen Namen befasst und sind sehr froh, dass er ein Teil von Rasta sein wird. Er bringt viele Dinge mit, die uns helfen werden.

Wie lief der ganze Prozess der Verpflichtung als klar wurde, dass Ty Harrelson nicht in Vechta bleibt?
Bis zu dem Moment, wo Ty sich dazu entschieden hat, seine Ausstiegsoption zu nutzen, haben wir uns nur mit ihm befasst. Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht für den Fall der Fälle. Als Ty uns dann seine Entscheidung mitgeteilt hat, habe ich angefangen Kontakt zu den Leuten aufzunehmen, über die ich mir schon vorher Gedanken gemacht habe. Wir haben uns auf die Namen konzentriert, die wir bereits vorher auf der Liste hatten. Wir sind froh, dass es jetzt mit Martin geklappt hat.

Welche Qualitäten siehst du in eurem neuen Headcoach?
Er hat schon sehr viel Erfahrung auf hohem Niveau gesammelt. Für uns ist wichtig, dass er auch unser gesamtes Programm sieht – nicht nur die BBL-Mannschaft. Er schaut auch über den Tellerrand der eigenen Mannschaft hinaus. Dieses Arbeiten wie in der G-League hat uns angesprochen. Er hat viel Erfahrung in der Spieler-Entwicklung gesammelt und ist bereit diese einzusetzen. Das war ganz sicher ein Faktor, der für uns wichtig war und uns überzeugt hat.

Was hast du noch mit Vechta vor? Diese Verpflichtung eines Ex-Euroleague-Trainers ist ja schon eine Ansage.
Wir wollen Spieler entwickeln und sportlich erfolgreich sein. Wir wollen von diesem Fahrstuhl-Image weg. Das zweite Jahr wird nicht leichter in der BBL. Wir müssen sehen, was die Zukunft bringt.

Ist es geplant, nächste Saison international zu spielen?
Das würden wir sicher in Angriff nehmen. Je nachdem, wie am Ende die Möglichkeiten sind, werden wir uns konkret damit auseinandersetzen.

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„Schiedsrichter sind normale Menschen …“ https://big-basketball.com/2024/03/26/schiedsrichter-sind-normale-menschen/ Tue, 26 Mar 2024 06:15:38 +0000 https://big-basketball.com/?p=7993 Nesa Kovacevic ist Schiedsrichter-Chef der Basketball-Bundesliga. Bei BIG Postgame – powered by Tipico – spricht er über seine Arbeit und die drastischen Veränderungen in dieser Saison.

Seit dieser Saison bist du vom Parkett auf den Sessel des Schiedsrichter-Bosses gewechselt. Was gefällt dir besser?
Kovacevic: Ich war 27 Jahre lang Schiedsrichter. Das Parkett ist meine Komfortzone. Dort war ich sehr erfahren. Diesen Posten zu verlassen, hat mich da rausgebracht. Deshalb ist es schön, dass ich mich in der Hinsicht geändert habe. Trotzdem vermisse ich es noch in einigen Momenten.

Wieso hast du deine Karriere mit 43 Jahren beendet?
Es war keine aktive Entscheidung. Die Liga ist an mich herangetreten. Sie wollten mich für die neue Position haben. Sie wollten jemanden haben, der sich um die Schiedsrichter kümmert. Das Neue kam und dafür habe ich das Alte eingetauscht.

Nesa Kovacevic Schiedsrichter, Patrick Heckmann Brose Bamberg, Copyright: Eibner-Pressefoto/

Du hattest das unglücklichste Karriereende, was man sich vorstellen kann. Deine falsche Entscheidung im zweiten Playoff-Viertelfinal-Spiel zwischen München und Göttingen hat die Partie maßgeblich beeinflusst. Wie hast du dich danach gefühlt?
In meiner romantischen Vorstellung, wie die Karriere zu Ende geht, wäre es anders gewesen. Mit einem spielentscheidenden Fehler aufzuhören war sehr schmerzhaft. Ich habe mich auch mit den Göttingern in Verbindung gesetzt und erklärt, dass es ein Fehler war und mir leidtut. Man muss es aber am Ende tragen.

Wie sehr hat dich die Situation für deine jetzige Position gestärkt?
Es ist ein Teil des Geschäfts. Manchmal liegt man einfach falsch. Das sage ich heute auch meinen Schiedsrichtern. Es schützt mich manchmal davor, zu schnell zu urteilen und zu sehr von oben herab zu sein.

Wie sieht eine typische Arbeitswoche für dich aus?
Auf den Wochenenden liegt der Schwerpunkt. Ich bin meistens bei zwei bis drei Spielen in der Halle oder schaue sie mir auf Video an und bespreche danach direkt die Ereignisse mit den Schiedsrichtern. Neben den Spielen, wo ich danach direkt involviert bin, schaue ich mir dazu noch mehrere Spiele an, um die Situation im Blick zu haben. Ich bin kein Kontroll-Typ. Ich muss aber informiert sein, wenn Vertreter der Vereine im Laufe der Woche auf mich zukommen.

Wie intensiv ist die Analyse vor und nach den Spielen für die Schiedsrichter? Vielen ist sicher nicht bewusst, wie viel Arbeit dahintersteckt.
Es passiert immer unfassbar viel. Es wird auch viel neben dem Feld gearbeitet. Die Schiedsrichter sind alle sehr gewissenhaft und selbstkritisch. Diese Selbstkritik kommt auf dem Spielfeld selten heraus. Man denkt immer, Schiedsrichter sind schon arrogant. Das ist aber nicht so. Schiedsrichter sind normale Menschen. Sie haben nur eine Persönlichkeit auf dem Feld, die sich zugelegt haben. Neben dem Court sind aber auch Leute dabei, die sich viel hinterfragen und oft auch sensibel sind.

Was würdest du sagen ist ein gutes Spiel für einen Schiedsrichter?
Wenn der Schiedsrichter eine gute Kombination aus Spannung und Entspannung gefunden hat, läuft es meist gut. Man kann nicht komplett entspannt sein, sodass man zu langsam entscheidet. Trotzdem darf man nicht auf alles direkt reagieren wie ein Hase. Wenn man da das richtige Level findet, ist es gut. Dazu kommt auch der Austausch mit Spielbeteiligten. Da kommt es im Gespräch auf ein Feingefühl an. Ganz oben steht natürlich die Trefferquote der Entscheidung. Das hängt alles zusammen.

Wie zufrieden bist du unter diesen Gesichtspunkten mit der bisherigen Saison aus Schiedsrichter-Sicht?
Ich bin positiv überrascht, wie viele Schiedsrichter ihr Verhalten gegenüber Spielbeteiligten geändert haben. Das war unser klarer Plan und der Wunsch der Trainer. Die Beteiligten sollen mit einem Menschen und keinem Roboter sprechen, der keine Antwort gibt. Das merke ich. Ich bin mehr als zufrieden damit, wie wir den Trainern oder Spielern gegenübertreten. Der Umgang miteinander ist deutlich besser geworden.

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Achtung: Highlight-Potenzial! https://big-basketball.com/2024/03/25/achtung-highlight-potenzial/ Mon, 25 Mar 2024 09:46:26 +0000 https://big-basketball.com/?p=7985 Das ALBERT-SCHWEITZER-TURNIER ist zurück, erstmals seit 2018 wird die inoffizielle U18-Weltmeisterschaft in Mannheim und Viernheim wieder ausgetragen. Der DBB-Nachwuchskoordinator Dirk Bauermann und Spieler des deutschen Premierengewinners von 2016 erklären die Faszination AST

 TEXT: MANUEL BARANIAK

Titelverteidiger Deutschland. Wenn die Basketball-Weltmeisterschaft der Männer 2027 ansteht, wird die DBB-Auswahl mit genau dieser Bezeichnung an den Start gehen. Doch schon in diesem Jahr trägt eine deutsche Mannschaft jenes Etikett des Gejagten am Trikot, mehr noch: Es steht sogar der Threepeat im Raum. Und zwar beim Albert-Schweitzer-Turnier.

Nach der coronabedingten Pause ist das renommierte, internationale Jugend-Turnier in Mannheim und Viernheim vom 30. März bis 6. April zurück. Bei der letzten Ausgabe 2018 holte die deutsche U18 um Turnier-MVP Jonas Mattisseck, dem aktuellen Weltmeister Franz Wagner und auch jetzt noch aufstrebenden Nachwuchsakteuren wie Ariel Hukporti oder Joshua Obiesie den Titel, nachdem bei der Ausgabe davor erstmals eine DBB-Auswahl das AST gewonnen hatte.

Teil jenes 2016er Teams war Kostja Mushidi, der zudem die MVP-Auszeichnung einstrich. „Ich hatte das noch nie zuvor in meinem Leben: dass ich vor Freude explodiert bin und geweint habe. Das war ein Gefühl, wirklich etwas geschafft zu haben“, erinnert sich der Flügelspieler des SYNTAINICS MBC in unserer Oral History (mehr dazu in BIG #126) – der damals durchaus mit Selbstbewusstsein ins Turnier gegangen war: „Ich hatte mit meinen Teamkollegen in Straßburg wie Frank Ntilikina eine kleine Wette am Laufen: dass ich mit der Goldmedaille zurückkommen würde.“

Diese gesunde Portion sportliche Arroganz sah Dirk Bauermann nicht, als er erstmals als Bundestrainer der A-Nationalmannschaft das Albert-Schweitzer-Turnier besucht und das deutsche Team beim Aufwärmen beobachtet hatte. Bauermann – beim DBB als Bundestrainer und Koordinator für den männlichen Nachwuchsbereich zurück – kann sich im Gespräch mit BIG nicht an das genaue Jahr erinnern, wohl aber, was er dort beobachtet hat: „Die Körpersprache gab nicht den Hinweis darauf, dass die Jungs mit der Erwartung ins Spiel gingen zu gewinnen – sondern eher mit der Angst vor der Niederlage“, macht Bauermann deutlich. „Da war mir klar, dass wir auch im Nachwuchsbereich einen Mentalitätswechsel brauchen.“

Deutschland – Greece, Dirk Nowitzki (li, hinten)
Albert Schweitzer Turnier in Mannheim, 
Fotograf: Bernhard Kunz

Daraufhin ist ein gemeinsamer Lehrgang der U16-, U18- und U20-Nationalmannschaften für fünf Tage am Ende der Vereinssaison eingeführt worden, bei dem „Grundpfeiler gezogen werden“, wie Bauermann es nennt. „Wir haben mit ihnen viel über Selbstvertrauen, Körpersprache und Einstellung gesprochen. Was es bedeutet, für das eigene Land zu spielen und deutscher Nationalspieler zu sein.“ Bauermann selbst gilt in diesen Jahren als Initiator der 6+6-Regel in der BBL, weitere Standards wie hauptamtliche Jugendtrainer folgen. Die Einführung der NBBL und JBBL trägt Früchte – bis in die Gegenwart, wo ein deutsches Team 2016 oder 2018 eben ein Albert-Schweitzer-Turnier gewinnen kann.

So geht Harald Stein, der U18-Bundestrainer beim AST-Titel 2016 und jetzige Sportdirektor der ungarischen Vasas-Kosarlabda-Akademie, in der Oral History auch genau dorthin zurück: „Der Schlüssel zum Turniererfolg liegt schon in den Jahren zuvor: dass wir als Trainer gemeinsam einen deutschen Weg, wie wir Basketball spielen wollen, und ein Konzept entwickelt haben. Dirk Bauermann war der Vorreiter, Kay Blümel hat diesen Weg als Nachwuchs-Bundestrainer bei den ,Talenten mit Perspektive‘ implementiert.“

Die Bezeichnung der Talente mit Perspektive trifft es auch beim Albert-Schweitzer-Turnier gut, treffen dort doch Nachwuchsnationalspieler aus aller Herren Länder aufeinander. In diesem Jahr ist das zwölf Team starke Teilnehmerfeld mit Nationen aus allen Kontinenten von Australien bis China, von Ägypten bis Argentinien besetzt. „Es gibt ja diese Euro Prospects Rankings, und Borisa Simanic war da immer in den Top 3, Top 4“, schneidet Richard Freudenberg den Vergleich an, den man als Nachwuchsspieler mit anderen Prospects zieht. „Natürlich dachte man sich: Ich bin das, nicht du. Man kennt sich von Jugendturnieren oder Camps wie ,Basketball Without Borders‘, hat dort eine coole Zeit und ist mit den Jungs befreundet – aber im Endeffekt ist es schon so, dass du ihnen in den Arsch treten willst.“ Da ist es wieder, dieses neue Selbstbewusstsein deutscher Nachwuchsspieler.

2024 wird die USA nicht dabei sein – zum ersten Mal überhaupt in der 66-jährigen AST-Geschichte. Für die US-Amerikaner passt das Turnier nicht mehr in den Terminkalender, schon bei den letzten Ausgaben waren nicht die besten US-Prospects dabei. Für Bauermann wiegt das gar nicht so schwer: „Für mich ist es eher schade, dass Spanien nicht dabei ist, die hätte ich gerne gesehen.“ Denn gerade der spanische Nachwuchs-Basketball gilt als das Nonplusultra, man erinnere sich: 2022 standen alle männlichen und weiblichen Nachwuchsteams Spaniens, acht an der Zahl, in einem Endspiel von Europa- und Weltmeisterschaften.

Den spanischen Nachwuchs-Basketball lernen aktuell auch zwei 17-jährige deutsche Spieler kennen, die (leider nicht) beim Albert-Schweitzer-Turnier auflaufen werden: Declan Duru, der 2021 bei Real Madrid unterschrieben hat, und Mathieu Grujicic, der im vergangenen Sommer von Berlin zum FC Barcelona gewechselt ist. Laut Bauermann – der die U17 als Bundestrainer betreut – wird Duru sicher dabei sein, bei Grujicic sei er positiv gestimmt. Duru war seiner Altersklasse schon immer athletisch voraus, hat sich mittlerweile auch basketballerisch entwickelt, wobei er am besten im Fastbreak aufgehoben ist. Grujicic deutet schon jetzt das Potenzial eines groß gewachsenen Kreativspielers an. Fehlen wird dem U17-Team derweil Davi Remagen, der am Knie operiert worden ist und seine Reha absolviert, in der Vorrunde aber kurz zum Team stoßen soll.

Zum ersten Mal seit 2010 tritt neben einer deutschen U18- also auch wieder eine U17-Nationalmannschaft beim AST an. Das hat einen einfachen, wie auch wichtigen Grund: Denn die U16-Auswahl qualifizierte sich im vergangenen Jahr durch den fünften Platz bei der EM für die diesjährige U17-WM. „Für die U17 bedeutet dieses Albert-Schweitzer-Turnier, sich zu zeigen, aber vor allem, sich als Mannschaft wiederzufinden, sich weiterzuentwickeln und sich auch für die WM vorzubereiten“, erklärt Bauermann, der dabei von Stephen Arigbabu als Assistant Coach unterstützt wird, der wie Harald Stein an der Vasas-Kosarlabda-Akademie arbeitet.

Die ganze Story lest ihr in BIG #137

]]> „Dieses Gefühl war geil!“ https://big-basketball.com/2024/03/19/dieses-gefuehl-war-geil/ Tue, 19 Mar 2024 06:28:18 +0000 https://big-basketball.com/?p=7970 Die TK Hannover Luchse haben den Titel des deutschen Pokalsiegers der Damen erfolgreich verteidigt. Im Finale des TOP4 in Saarlouis setzte sich das Team von Trainerin Sidney Parsons denkbar knapp mit 73:72 gegen die Eigner Angels Nördlingen durch. Vorher gelang ein deutlicher Sieg über Alba Berlin. Bei BIG Postgame – präsentiert von Tipico – spricht Parsons über den Erfolg!

Welcher Titel war schöner – der erste oder der zweite?
Der erste Titel war besonders, es war das erste Mal in unserer Geschichte. Wir hatten es dieses Jahr nicht einfach wegen vielen Verletzungen und Krankheiten. In der Kabine haben wir uns nach dem Finale gesagt: Dieses Gefühl war geil! Alle Spieler haben alles gegeben. Es waren zwei unterschiedliche Gefühle. Beides hat sich aber gut angefühlt.

Im Halbfinale habt ihr gegen den Favoriten Alba Berlin überraschend deutlich mit 73:46 gewonnen. Wie hast du deinen Spielerinnen nach diesem deutlichen Erfolg klar gemacht, dass das Finale kein Selbstläufer wird?
Wir haben die ganze Woche den Fokus nur auf Berlin gelegt, haben über keine andere Mannschaft gesprochen. Direkt nach dem Spiel haben wir den Sieg genossen. Dann haben wir aber schnell gesagt, dass wir uns jetzt auf Nördlingen konzentrieren müssen. Ich habe bis zwei Uhr in der Nacht die Zeit für Videoanalyse genutzt. Die Spielerinnen sind früh ins Bett gegangen. Nach dem Frühstück sind wir dann direkt in die kurze Vorbereitung gestartet. Innerhalb von 60 Minuten haben wir unseren ganzen Gameplan festgelegt. Als Motivation haben wir auch ein kurzes Video zusammengeschnitten. Dort kamen die Familien, Freunde und unser Management zu Wort. Das war sehr schön.

In der Crunchtime habt ihr im Finale Nerven gezeigt. Zeichnet euch das als Team aus?
Wir hatten in der ganzen Saison enge Spiele. Wir haben daraus immer etwas gelernt. In diesem Jahr hatten wir so viele Szenen dieser Art. Das hat uns so sehr geholfen. Ich habe in der Crunchtime untypisch für mich aber keine Auszeit genommen, weil ich das Gefühl hatte, dass die Spielerinnen das Finale entscheiden werden. Ich bin stolz auf mein Team, der Plan ist aufgegangen. Es war ein Risiko. Ich habe den Spielerinnen vertraut. Sie haben es mir zurückgegeben.

Du hast als Spielerin schon große Fußstapfen hinterlassen. Wie wichtig ist es dir als Trainerin, Titel zu gewinnen?
Es ist immer schön. Wir setzen uns immer Ziele. Ein wichtiges Ziel war es, noch einmal eine Medaille zu gewinnen. Für mich ist es wichtig, dass es der Mannschaft Selbstbewusstsein gibt. Als Coach ist es ein gutes Gefühl, dass wir unsere Arbeit gut gemacht haben.

Bald gehen die DBBL-Playoffs los. Was können wir von Hannover noch erwarten?
Wir haben jetzt einen guten Rhythmus und hatten ein positives Erlebnis. Die Spielerinnen sind aber auch alle sehr müde. Die Belastung war sehr hoch. Am Freitag spielen wir gegen Osnabrück. Das wird keine einfache Serie. Jetzt müssen wir erst einmal schlau mit der Müdigkeit umgehen. Ich bin mir aber sicher, dass die Mannschaft alles liefern wird.

Als Co-Trainerin hast du zuletzt mit dem DBB in Brasilien die Olympia-Qualifikation geschafft. Wie sehr hat dich das weitergebracht?
Der A-Kader ist in den letzten Jahren als Mannschaft so sehr gewachsen. Das ist super zu sehen, wie sich die Spielerinnen entwickeln. Ich kenne sie, seit sie sehr jung waren. Ich bin stolz, dass ich dabei sein durfte auf diesem Weg. Auch vom Coaching-Team konnte ich so viel lernen. Es ist immer eine super Erfahrung. Wir haben es jetzt Brasilien geschafft. Nun läuft die Organisation für Olympia.

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„Wow, die können ja auch richtig gut spielen“ https://big-basketball.com/2024/03/12/wow-die-koennen-ja-auch-richtig-gut-spielen/ Tue, 12 Mar 2024 12:42:45 +0000 https://big-basketball.com/?p=7952 Die Frauen von Alba Berlin beenden nur zwei Jahre nach ihrem Aufstieg in die DBBL die Hauptrunde auf Platz eins. Dazu stehen sie im Pokal Top Four. Bei BIG Postgame – präsentiert von Tipico – spricht Leistungsträgerin Theresa Simon über die Erfolge und erklärt auch, dass Frauen-Basketball in der Gesellschaft immer mehr angenommen wird.

Fotos: Imago

BIG: Theresa, wenn du es dir aussuchen könntest: Würdest du lieber eine Meisterschaft oder einen Pokalsieg feiern?
Theresa Simon: Lieber eine Meisterschaft. Ich habe beides noch nicht erlebt, aber die ganze Liga zu gewinnen bedeutet mir mehr als der Pokal.

Die Voraussetzungen sind für beide Titel nicht schlecht. Ihr steht auf Platz eins in der Liga – ist das ein Boost für das Selbstvertrauen vor dem Pokal-Turnier?
Wir nehmen alles mit, was wir kriegen können. Wir sind ein sehr gutes Team. Es macht einfach super viel Spaß, dass wir so eine gute Teamchemie haben. Das nehmen wir als Motivation für die nächsten Schritte.

Siehst du euch in der Favoritenrolle?
Ja! Wir sind einfach ein Team. Wir gewinnen unsere Spiele, wenn wir besonders in der Defense alle auf einer Wellenlänge sind. Das haben wir in den knappen Spielen gezeigt. Es kommt darauf an, wer bis zum Ende gemeinsam kämpft. Die Teamleistung überwiegt. Das stimmt bei uns.

Die Herren von ALBA Berlin haben es bereits vorgemacht und zahlreiche Titel in den letzten Jahren gewonnen. Was würde es für euch bedeuten, auch im Damenbereich eine Trophäe zu holen?
Das wäre super bedeutsam. Vor zwei Jahren sind die ALBA-Damen erst in die Bundesliga gekommen, da wurde schon abgeliefert. Damit hatte schon niemand gerechnet. Der Kern der Mannschaft ist gleichgeblieben. Die Prinzipien und die Basics, die man in den vergangenen Jahren erarbeitet hat, entwickeln sich immer weiter. Mit Marie Bertholdt und mir sind jetzt auch zwei erfahrene Spielerinnen dazu gekommen. Wir alle können uns jetzt für die harte Arbeit belohnen.

Du kommst nicht aus dem ALBA-Kosmos, hast zuvor in Marburg gespielt. Wie erlebst du es in Berlin – wie wird die Verbindung zwischen Frauen- und Herrenbereich bei ALBA gelebt?
Von der Jugend bis hin zu den Herren und Frauen werden die gleichen Räumlichkeiten genutzt. Es ist alles sehr professionell. Klar, profitieren wir von den Herren. Aber, wir sind auch gerade erst am Anfang. Wir merken aber jetzt auch, dass wir mehr Unterstützung vom Verein bekommen. Es geht da auch um Kleinigkeiten, wie die Professionalität des Livestreams. Die Menschen hier haben Lust auf Damen-Basketball und wollen es weiterentwickeln.


Auch die Fans nehmen Damen-Basketball in Berlin an. Die Halle ist fast immer voll. Wie erlebst du diesen Hype?
Dieser Hype ist unbeschreiblich. Die Halle war zuletzt wirklich voll. Es ist total schön zu sehen, wie so viele Kinder und Jugendliche in die Halle kommen. Die Stimmung bei uns ist der Wahnsinn. Es gibt dieses Vorurteil, dass im Damen-Basketball nicht über Ringhöhe gespielt wird und es nicht so athletisch ist. Wenn die Menschen in die Halle kommen, dann stellen sie fest: Wow – Die können ja auch richtig gut spielen. Damen-Basketball wird immer mehr appreciated.

Im kommenden Sommer geht es nach Paris zu Olympia. Du warst auch in Brasilien beim Qualifikationsturnier dabei. Wie hast du das erlebt?
Es war bis zum Ende ein Kampf. Das war eine super unbeschreibliche Zeit. Ich werde es nie vergessen. Wie wir gegen Brasilien im Endspiel gekämpft haben, habe ich vorher nie erlebt. Die Halle war voll, es herrschte eine krasse Stimmung und du gewinnst dieses Spiel gegen die Heimmannschaft. Es war der Wahnsinn.

Worum solltest du mit zu Olympia fahren? Was zeichnet dich aus?
Ich bringe die richtige Einstellung und Motivation mit. Durch meine Verteidigung bringe ich viel Energie und kann dort einen Ton setzen. Durch meine Leistungen bei Berlin will ich mich empfehlen. Da liegt jetzt mein Fokus.

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„Ich würde Ulm nicht abschreiben!” https://big-basketball.com/2024/03/05/ich-wuerde-ulm-nicht-abschreiben/ Tue, 05 Mar 2024 08:56:32 +0000 https://big-basketball.com/?p=7913 Do-or-Die heißt es am Dienstagabend für ratiopharm ulm im EuroCup. Die Schwaben treffen im Viertelfinale auf Joventut Badalona

Foto: Imago/Langer

Thomas Klepeisz spricht im BIG-Podcast-Interview – präsentiert von Tipico Sportwetten –  über das Duell, die Saison der Ulmer und seine verschlechterte Dreierquote.

Tommy, lieber Do-or-Die oder eine Serie über fünf Spiele?
Es hat beides seinen Reiz. Ich bin aber eigentlich eher der Serien-Fan. In den letzten Jahren ist uns Do-or-Die im EuroCup aber auch ganz gelegen gekommen und wir haben gute Spiele abgeliefert. Auch dieses Jahr im Pokal.

Wie bist du grundsätzlich mit dem Modus des EuroCups zufrieden?
Es war komisch erst 18 Saisonspiele zu machen, um dann zwei Teams rauszukicken. Jetzt haben sie es ein bisschen angepasst. Da gab es zu viel Gegenwind.

Was muss gegen Badalona gut laufen, damit ihr sie schlagen könnt?
Alles! Vor allem müssen wir defensiv versuchen Ante Tomić zu kontrollieren. Sie bewegen den Ball sehr gut und sind sehr flexibel. Sie haben richtig Qualität. Vor allem die Defensive muss passen.

Den Pokal-Sieg habt ihr im Finale gegen Bayern knapp verpasst. Konntet ihr trotzdem etwas lernen, was ihr gegen Badalona einbringen könnt?
Wir sind im Halbfinale und Finale sehr gut gestartet. Ich hoffe, das klappt auch gegen Badalona. Wir dürfen aber nicht nachlassen. Wir müssen die Konzentration hochhalten. Das hat gegen Bayern nicht so gut geklappt. Es hat uns aber auch Selbstvertrauen gegeben, dass wir Alba in einem Do-or-Die-Spiel geschlagen haben. Das nehmen wir mit in dieses Spiel.


Schauen wir auf die BBL. Zuletzt gab es eine Niederlage gegen Chemnitz. Woran lag das?
Wir wurden in der ersten Halbzeit überrollt, kamen mit der Intensität nicht klar und machten zu viele Abstimmungsfehler. Das passiert, wenn du wegen einer Pause länger nicht spielst. Wir haben zu lange gebraucht, um unseren Rhythmus zu finden. Du kannst nicht 20 Minuten schlechten Basketball spielen und dann gegen ein Top-Team wie Chemnitz gewinnen.

In dieser Saison gibt es erstmals Play-Ins in der BBL. Was hältst du davon? Derzeit steht ihr auf einem solchen Platz.
Anfangs fand ich es etwas komisch. Du nimmst dadurch den Wert aus den 34 Spielen, die du davor spielst. Wenn man es mit Fußball vergleicht, dann ist nach den 34 Spielen vorbei und du hast einen Meister. Als achter Platz hast du ja ohnehin im Basketball noch die Chance, Meister zu werden. Jetzt geben wir noch dem zehnten Platz die Chance. Klar ist aber auch: Durch diese Ko-Spiele, die du dadurch hast, wird es aber noch mal interessanter und medial gepusht. Das macht die Liga schon interessanter. Das verstehe ich.

Vergangene Saison war Brandon Paul ein Spieler, der auch mal in der Kabine Ansagen gemacht hat, um euch auf das nächste Level zu bringen. Wer macht das in diesem Jahr? Bist du das als Führungsspieler?
Zum Leadership hat Brandon schon viel beigetragen in der Meistersaison. Robin Christen geht aber auch voran. Dazu hast du Karim Jallow als Energizer. Brandon hat auch mal laut gesprochen und Reden in der Kabine gehalten. Er konnte das gut. Den Typen haben wir jetzt nicht, der die großen Reden schwingt. So eine Qualität ist selten. Das kannst du nicht ersetzen.

Deine Dreierquote ist in der BBL diese Saison um 13 Prozent gefallen. Hast du eine Erklärung dafür?
Ich treffe einfach nicht so gut wie letztes Jahr. Dieses Jahr fallen sie einfach nicht. Normalerweise findest du deinen Rhythmus wieder. Bislang ist es mir noch nicht wirklich gelungen, weil ich nicht verschnaufen konnte — wir hatten alle drei Tage ein Spiel. Komisch ist, dass es im EuroCup besser läuft. Es ist Teil des Spiels. Ich muss wieder anfangen zu treffen. Oder andere Wege finden, um der Mannschaft zu helfen. Die wichtigsten Würfe kommen aber noch.

Was ist diese Saison noch drin?
Wir müssen in die Playoffs kommen. Was sich da entwickeln kann, haben wir letzte Saison gesehen. Jedes Spiel wird jetzt wichtig. Es ist sehr eng beinander. Ich würde die Ulmer nicht abschreiben. Wir haben viel Luft nach oben. Jetzt geht es darum, es zum richtigen Zeitpunkt abzurufen.

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